Unser selbstgebrannter Ponyhof-Obstler

Verglichen mit den Ursprüngen des Destillierens bzw. des Obstbrennens sind die Brennrechte des Ponyhofes sehr jung. Schon in der Antike destillierte man, um dann damit Medizin herzustellen. Die Kunst des Brennens wurde von den Mauren nach Europa gebracht und etablierte sich bei den Mönchen. Interessant ist, dass das Schnapsbrennen eine antike Kunst ist, der schon – warum auch immer – ein legendärer, fast mystischer Ursprung zugeschrieben wird.

Das Herstellen von Obstler (Obstbrand)

Das Ausgangsprodukt für den Ponyhof-Obstler sind Äpfel, Zwetschgen und Kirschen von unseren hauseigenen Bäumen. Die unbehandelten Früchte werden klein gehackt und dann in luftdichten Fässern ca. 2 Monate gelagert. Ab diesem Zeitpunkt ist der Gärungsprozess des Obstes abgeschlossen und man erhält die so genannte Maische.
Die Maische besteht überwiegend aus Wasser und dem zerquetschten Obst und hat einen Alkoholgehalt von ca. 3 – 8 Vol. %.

Beim eigentlichen Brennen/Destillieren macht man sich die unterschiedlichen Siedepunkte von Wasser und Alkohol (Alkohol siedet bei ca. 78 °C, Wasser bei 100 °C) zu nutze. Man erhitzt die gegorene Maische bis zu einer Temperatur, bei der möglichst nur der Alkohol mit den typischen Aromastoffen des Obstes verdunstet und die nicht gewünschten, qualitätsmindernden Nebenbestandteile der alkoholischen Gärung in der Schlempe (Destillatrückstand) verbleiben.

Die durch die Wärmezufuhr verdampfenden flüchtigen Stoffe (Alkohol und Aromastoffe) werden von der Brennblase – ein aus Kupfer kegelförmig geformter Kessel – aufgefangen und von dort über das Geistrohr zum so genannten Kühler geleitet. Mit kaltem Wasser wird in dem Kühler der ‚Alkoholdampf’ abgekühlt bis er wieder kondensiert und als flüssiges Destillat (Rauhbrand) ausläuft.

Nach dem Rauhbrand erfolgt in einem zweiten, entscheidenden Brenndurchgang der Feinbrand. Während beim Rauhbrand der Alkohol aus der Maische gewonnen wird, wird beim Feinbrand statt der Maische das Destillat aus dem Rauhbrand (etwa 25-35 Vol. % Alkoholgehalt) genommen. Für die Erzeugung eines hochwertigen Feinbrandes ist es sehr wichtig, dass durch langsames Anheizen die besonders leicht verdampfenden und unerwünschten Stoffe als erstes im nicht verwendbaren, sogenannten Vorschuß, ausgeschieden werden.

Nach dem Vorschuß beginnt der eigentliche Mittelbrand. Er hat zu Anfang einen Alkoholgehalt von etwa 70 bis 80 Vol. % der mit dem Brennverlauf langsam abnimmt. Das Ende des Feinbrandes ist bei ca. 45 Vol. % Alkohol erreicht. Während des gesamten Mittellaufes wird der aktuelle Alkoholgehalt laufend mit einem Alkoholmessgerät, dem Aräometer, überwacht.

Das noch unverdünnte Destillat aus dem Mittellauf hat einen Alkoholgehalt von ca. 60 Vol. % oder mehr und ist somit eigentlich nicht genießbar. Deshalb wird es mit unserem reinen Quellwasser auf 'Trinkstärke' (etwa 41 – 43 Vol. %) herabgesetzt. Dabei ist darauf zu achten, dass ein zu starker Alkoholgeschmack nicht die wertvollen Aromen überdeckt, der Obstler aber auch nicht zu fad und einfach nur leer schmeckt.

Bei der Zugabe von Wasser bilden sich winzige Öltröpfchen, die eine milchig-weiße Trübung hervorrufen. Diese Trübung hat nichts mit schlechter Qualität zu tun, sondern ist einfach nur unschön für das Auge.

Deshalb wird der gesamte Obstler zum Schluß noch einmal mit einem Mikrofilter filtriert und dann in entsprechende Behälter abgefüllt und gelagert.